Amt Bornhöved
 

Vorlage - VO/2022/214/10GV-1  

Betreff: Beratung zur Weiterentwicklung des Museumsbunkers
Status:öffentlichVorlage-Art:Vorlage
Verfasser:Werner SchultzBezüglich:
VO/2022/214/10GV
Federführend:Fachbereich 2 - Bürgerservice Bearbeiter/-in: Kegel-Maier, Johanna
Beratungsfolge:
Gemeindevertretung der Gemeinde Trappenkamp Entscheidung

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag
Anlage/n

 

Sachverhalt:

 

Nachfolgende Beschlussempfehlung ist zur Ortsentwicklungsausschusssitzung von Frau Musyal und Herrn Schultz erarbeitet worden:

 

Zukunft Museumsbunker

 

Begründung:

 

Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Museumsbunkers. Es sind eine Reihe guter Ideen entstanden. Es soll versucht werden, die dafür benötigten Personal- und Sachausgaben durch Fördermittel von Bund / Land zu bekommen. 

 

 

  1. Ideen und Aufgaben

 

Grundlage für die Weiterentwicklung bildet der Konzeptentwurf „Visionen für den Museumsbunker“, den der Trappenkamper Historiker Matthias Model erarbeitet hat (siehe Anlage).

 

1.1. Standort und Baulichkeit

 

Die AG spricht sich dafür aus, den bisherigen Standort beizubehalten, da er zentral im Ort liegt und hier anschaulich die frühere Bunkersituation aufgezeigt wird. Es wird aber ein größerer Raumbedarf gesehen. Daher soll perspektivisch die anliegende Hausmeisterwohnung in das Museum integriert werden. Dadurch könnte auch das Problem mit Wasch- und WC-Gelegenheit beseitigt werden.

 

r diese Veränderungen wären zu gegebener Zeit bauliche Maßnahmen notwendig.

 

Weiterhin ist der Zugang zum Museumsbunker derzeit nicht barrierefrei zu erreichen. Hier ist kurzfristig eine Lösung durch eine Rampe vorzusehen.

 

 

1.2. Ausstellung

 

Es wird eine Ausstellung angestrebt, die den Objekten den ihnen gebührenden Platz einräumt und die Regionalgeschichte Trappenkamps mit den großen Linien der Geschichte (2. Weltkrieg, Flucht und Vertreibung) in Verbindung setzt. Dies bietet sich bei der Vergangenheit von Trappenkamp als Marinesperrwaffenarsenal und der anschließenden Nutzung durch die Vertriebenen besonders an.

 

Die Bunker des Marinesperrwaffenarsenals dienten nach dem 2. Weltkrieg für Flüchtlinge und Vertriebene als provisorische Unterkunft. Der Museumsbunker G5 zeigt den ursprünglichen Zustand.

 

Die „Siedlung Trappenkamp“ entwickelte sich insbesondere durch die Ansiedlung von Vertriebenen aus den sudetendeutschen Gebieten, die hier ihre Handwerkstraditionen, insbesondere Glasindustrie, wieder aufgebaut haben, zu einem eigenständigen Gemeinwesen.

 

Bei der Ideensammlung und Umsetzung der Umgestaltung und Erweiterung kooperiert die Gemeinde Trappenkamp mit dem Sudetendeutschen Kulturwerk Schleswig-Holstein e.V., das seinen Sitz in Trappenkamp hat.

 

Es ist dringend erforderlich, die Sammlung zu inventarisieren und zu erschließen, da viele Objekte bis jetzt nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

 

Weiterhin soll die Ausstellung stärker moderne museumspädagogische Ansprüche erfüllen, z.B. durch Einrichtung von Stationen, in denen die Besucher*innen Zeitzeugenberichte von Trappenkampern abrufen können, die die Anfänge des Ortes erlebt haben, z.B. durch Podcasts.

 

Insgesamt soll die Ausstellung großgiger gestaltet werden, mit mehr Texttafeln versehen sein und die Objekte in einen historischen Kontext einordnen.

 

Nach erfolgter baulicher Erweiterung und Neukonzeptionierung der Ausstellung soll zudem hier ein außerschulischer Lernort entstehen.

 

Mit Unterstützung des Landes wurde mit Schülerinnen und Schülern der Richard-Hallmann-Schule Trappenkamp die Außenfassade mit einem Graffito gestaltet, in dem die für Schleswig-Holstein einmalige Geschichte Trappenkamps nstlerisch umgesetzt wird.

 

 

  1. Bedarf Personal- und Sachmittel

 

Bisher wird der Museumsbunker ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte mit großem persönlichen Engagement betreut. Für die Inventarisierung und die museumspädagogische Umgestaltung ist jedoch hauptamtliche Unterstützung erforderlich.

 

In einem ersten Schritt wird vorgeschlagen, im Haushalt 2023 eine Stelle auf geringfügiger Basis zu schaffen. Dafür sind Kosten von 7.000 € einzustellen.

 

Weiterhin ist für die IT-Ausstattung ein Betrag von 5.000 € einzuplanen.

 

Mittelfristig sind folgende Kosten notwendig:

 

  • Planungs- und Umbaukosten für die Eingliederung der Hausmeisterwohnung sowie

 

  • Erweiterung der hauptamtlichen Unterstützung, insbesondere für die Museumspädagogik und die Möglichkeit, regelmäßige Öffnungszeiten anzubieten.

 

 

  1. Kosten und Finanzierung

 

3.1. rderverein

 

Um die Einwerbung von Spenden zu ermöglichen, ist die Gründung eines Fördervereins vorgesehen.

 

 

3.2. rderung durch Bund und Land

 

§ 96 des Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz BVFG) verpflichtet Bund und Länder, Archive, Museen und Bibliotheken zu fördern, die sich mit dem Thema Flucht und Vertreibung beschäftigen (siehe Anlage). 

 

Die Gemeinde wird daher an die Landesregierung herantreten, damit entsprechende Fördermittel bewilligt werden.

 

 

Beschlussvorlage:

 

Der Ausschuss für Ortsentwicklung empfiehlt folgende Beschlussfassung:

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

 

 


 

Beschlussvorschlag:

Die Gemeindevertretung beschließt:

 

  1. Im Haushalt 2023 ist eine Stelle für den Museumsbunker auf geringfügiger Basis zu schaffen. Dafür sind Kosten von 7.000 € einzustellen.

 

  1. r die IT-Ausstattung ist ein Betrag von 5.000 € einzuplanen.

 

  1. Die Gemeindevertretung unterstützt die Idee, einen Förderverein r den Museumsbunker zu gründen.

 

  1. Der Bürgermeister wird beauftragt, mit dem Land hinsichtlich Fördermöglichkeiten zu sprechen und ggf. notwendige Anträge zu stellen.

 

  1. r den Bau einer Rampe sind die notwendigen Mittel in den Haushalt 2023 einzustellen.

 

 

 


Anlage/n:

 

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 visionen museumsbunker und § 96 BVFG (499 KB)      
Stammbaum:
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