Amt Bornhöved
 

Auszug - Mitteilungen des Vorsitzenden  

Sitzung des Werkausschusses der Gemeinde Bornhöved
TOP: Ö 4
Gremium: Werkausschuss der Gemeinde Bornhöved Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 19.07.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:34 - 20:45 Anlass: Sitzung
Raum: Altes Amt Sitzungssaal EG
Ort: Lindenstr. 5, 24619 Bornhöved
 
Wortprotokoll

Der Vorsitzende berichtet:

 

-          Das Wasserwerk hatte durch die lange Wärmeperiode und Trockenheit Probleme genügend Wasser aufzubereiten. Die Problematik konnte zwischenzeitlich gelöst werden. Es werden zwei neue Filter am Wasserwerk aufgebaut, die bereits im Jahr 2022 errichtet werden sollten.

Die Pressemitteilungen bezüglich der Thematik sorgten bei den Bürgern für Unruhe, was wiederum zu einer erhöhten Belastung der Mitarbeiter geführt hat. Der Vorsitzende spricht einen Dank an das ganze Team um das Wasserwerk Bornhöved aus.

 

-          Zukünftig wird es eine andere Herangehensweise bei Störungen und Großereignissen in der Gemeinde geben. Es wird eine Weisung entwickelt und herausgegeben, diese wird bindend sein.

 

-          Herr Zebold hat seine Tätigkeit als Bauhofleiter aufgenommen. Er hat um sich herum ein Team gebildet. Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Herrn Bürgermeister Kruse wurden Themen zum Umgang miteinander, der Arbeit an sich und zur Verantwortung besprochen. Alle Mitarbeiter des Bauhofes sind motiviert, ihre Aufgaben verantwortungsvoll im Team auszuführen und für die Gemeinde da zu sein.

 

-          Es mussten diverse Geräte, unter anderem auch neue, ausgemustert werden, da sie für die vorhandenen Maschinen und Arbeiten ungeeignet waren. Dieser Umstand ist ärgerlich, da dadurch ein Wertverlust entsteht und auch Geräte fehlen, die dringend benötigt werden. Zukünftig soll bei der Beschaffung eine andere Herangehensweise genutzt werden, um so etwas zu vermeiden.

 

-          Die Mängel im Klärwerk werden abgearbeitet: Hier ist ein Stau entstanden, an dessen Aufarbeitung mit Hochdruck gearbeitet werden muss.

 

-          Die Bewerberrunde für das Klärwerk hat zu keinem Ergebnis geführt; es gab keine geeigneten Bewerber. Da Herr Vollbracht jedoch geschult ist, wird dieser gemeinsam mit den Wasserwerkern und Herrn Zebold das Klärwerk führen. Des Weiteren sollen Herr Vollbracht, Herr Langeloh und Herr Zebold kurzfristig geschult (Grundausbildung Klärwerk) und weitergebildet werden.

 

-          In der Halle des Bauhofs wurden die neuen Fenster eingebaut. Der ganze Hof wird aufgeräumt und ausgemusterte Dinge entsorgt. In 2024 kann dann eine neue Halle gebaut werden. Dann wären eine Arbeits- und eine Lagerhalle gemäß Arbeitsstättenverordnung vorhanden.

 

-          Es werden Ausschreibungen für die Beschaffung von zwei Ersatzfahrzeugen vorbereitet, je eins für Wasserwerk und Bauhof.

 

-          Der Imbiss im Badehaus kann nicht geöffnet werden, da diverse Auflagen des Gesundheitsamtes umgesetzt werden müssen. Eine Ersatzlösung konnte trotz vieler Gespräche und Bemühungen nicht organisiert werden. Die Aufstellung eines Verkaufscontainers wurde seinerzeit aufgrund der Kosten von ca. 4.000,00 € abgelehnt.

Die Beschaffung einer neuen Küche wurde abgebrochen, da bis Anfang Juni beim Amt keine Angebote vorgelegen haben. Nun wird erst saniert, bevor eine neue Küche eingebaut wird.

Zwischenzeitlich hat eine neue Reinigungskraft ihre Tätigkeit für die Reinigung des Badehauses aufgenommen.

 

-          Bezüglich der Wasserleitung „Ring Tarbek“ geht es nicht voran, da eine beteiligte Partei einen für den 20.07.2023 anberaumten Gesprächstermin zum wiederholten Mal abgesagt hat.

 

-          Die Ringleitung Himmelsblick soll eine andere Richtung erhalten. Es wird auf einen Abschluss in 2023 mit Umsetzung gehofft.

 

-          Das Gutachten zur Thematik „Wasserschutzgebiet/Kiesabbau“ vom Hydrogeologen Dr. Hempel liegt vor.

Es besteht durchaus ein Risiko, dass es mit der Zeit zu Verunreinigungen kommen könnte.

Die Bearbeitung beim LLUR bezüglich des Wasserschutzgebietes ruht seit 2007 aufgrund von Personalmangel. Wann die Bearbeitung wiederaufgenommen wird, ist derzeit nicht absehbar. Es wird weitere Krisengespräche geben.

 

-          Das Gutachten vom Geologischen Büro Dr. Hempel bezüglich des Kiesabbaus wurde dem Kreis Segeberg mit der Bitte um ein Gespräch vorgelegt. Vom Kreis Segeberg erfolgte die Mitteilung, dass keine Notwendigkeit für weitere Gesprächstermine gesehen wird. Ferner wurde mitgeteilt, dass seinerzeit nach Aufforderungen an die Gemeinde keine Belange vorgetragen wurden und das gemeindliche Einverständnis unter dem 12.08.2020 gegeben wurde. Auch wurde seinerzeit ein Gesprächstermin von Seiten der Gemeinde Bornhöved ausgeschlagen. Es wurden auch keine konkreten Bedenken gegen das hydrogeologische Gutachten vorgetragen. Das Verfahren ist damit abgeschlossen.

Durch Kontakte konnten die Verantwortlichen des Kreises Segeberg (Frau Hahn und Herr Wulf) doch noch überzeugt werden, ein weiteres Gespräch zu führen, welches am 13.07.2023 stattfand.

Teilnehmer: zwei Verantwortliche der Fa. Holcim sowie dessen Gutachter, Herr Wulf und Frau Hahn (online) vom Kreis Segeberg, Herr Wieske und Herr Bickel für die Amtsverwaltung, Gutachter Dr. Hempel, Bürgermeister Kruse, Herr Petersdorff.

Der Kreis machte noch einmal deutlich, dass das Verfahren abgeschlossen und genehmigt sei und seitens der Gemeinde Bornhöved seinerzeit Treffen und Gesprächstermine auch mit der Fa. Holcim nicht wahrgenommen wurden.

Es wurden beide vorhandenen Gutachten vorgelegt und besprochen. Ergebnis: Es können durch den Kiesabbau sehr wohl Verunreinigungen und Probleme auftreten, diese würden durch die Prüfmöglichkeiten aber rechtzeitig bemerkt werden und es könnte entsprechend gegengesteuert werden.

Der Kreis wies des Weiteren darauf hin, dass das Sicherheitslevel ohnehin sehr hoch angesetzt ist. Eine durch Bürgermeister Kruse geforderte schriftliche Bestätigung darüber, dass das Vorhaben für die Gemeinde sicher ist, lehnte der Kreis Segeberg ab. Auch die Forderung seitens des Gutachters Dr. Hempel nach einem weiteren Prüfbrunnen wurde durch den Kreis abgelehnt, da genug für die Prüfung der Gegebenheiten getan wurde. Die Verantwortlichen des Kreises Segeberg machten erneut deutlich, dass das Verfahren abgeschlossen sei und die Gemeinde seinerzeit hätte besser mitarbeiten sollen.

Seitens der Gemeinde Bornhöved wurde im Gespräch gewünscht, dass alle Beteiligten „bei null“ anfangen, damit wieder eine Grundlage für ein gemeinsames Arbeiten gefunden wird. Die anwesenden Beteiligten der Fa. Holcim stimmten dem zu und machen sogar das Angebot, einen weiteren Prüfbrunnen mit Kosten von ca. 40.000,00 € zu bauen.

Im weiteren Gespräch gestand auch der Kreis Segeberg zu, dass ein „Neuanfang“ wichtig sei und bat an, jederzeit in den Ausschüssen und Gemeindevertretungen für Erläuterungen zur Verfügung zu stehen.

Im Weiteren Gespräch bat Bürgermeister Kruse abweichend vom Thema Kiesabbau um Unterstützung bei der weiteren Entschlammung des Mühlenteiches, da die finanziellen Mittel der Gemeinde hierfür nicht ausreichen. Der Kreis Segeberg sicherte zu, zu helfen, die Kosten und Auflagen zu minimieren und Lösungen zu finden. Soweit möglich, würde auch Fa. Holcim behilflich sein.

 

Letztendlich konnte ein Abbaustopp aufgrund der Gegebenheiten nicht erreicht werden. Die Amtsverwaltung und die Gemeindeverantwortlichen sind sich einig, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passieren darf und dass vorsichtigere und genauere Vorgehen angestrebt werden müssen.

 

-          Die neuen Lichtbänder und auch die neuen Fenster wurden in der Halle des Bauhofs eingebaut. Im kommenden Jahr soll die zweite Seite für eine bessere Belüftung umgebaut werden.

 

-          An der Badestelle wurden die Schließanlagen ausgetauscht, da nicht bekannt ist, wer alles Schlüssel hat. Zukünftig soll eine Schlüsselliste geführt werden.

 

-          Die zweite Ausschreibung für die neue Halle des Wasserwerks war erfolgreich.

 

-          Aus der letzten Sitzung des Amtsausschusses wurde mitgenommen, dass an einem Wärmekonzept für die Zukunft gearbeitet werden muss und Anträge noch in 2023 gestellt werden sollen.

 

-          Der Vorsitzende betont zum Ende seines Berichts, dass die Gemeinde Bornhöved stolz darauf sein kann, ein eigenes Wasserwerk, Klärwerk und Bauhof zu besitzen, da so die Eigenständigkeit gewährleistet ist. Hierfür müssen auch zukünftig Investitionen getätigt werden.

 

 

-          Der Vorsitzende fragt im Anschluss an seinen Bericht, ob Fragen offen sind:

  • Frau Stemke fragt, ob es Vorgaben für die Prüfungen der Testbrunnen gibt und ob es eine Garantie für Verunreinigungen durch den Kiesabbau gibt.
    • Die Testbrunnen werden regelmäßig durch unabhängige Prüfer überprüft, die Ergebnisse werden dokumentiert.
    • Es gibt keinen genauen Zeitpunkt, wann erste Verunreinigungen auftreten bzw. gemessen werden können. Der Zeitraum liegt zwischen 5-15 Jahren.
    • Der Vorsitzende gibt in diesem Zusammenhang noch den Hinweis, dass sich herausgestellt hat, dass der für die Fa. Holcim tätige Gutachter auch für die Gemeinde/das Wasserwerk tätig ist. Dort werden die Wasseranalysen durchgeführt. Dieser Umstand erscheint ungünstig für alle Parteien, ist aber zulässig.
  • Herr Jundt erkundigt sich bezüglich der Thematik „Wärmekonzept“ und in welche Richtung es wohl gehen soll.
    • Es gibt noch keine Ansätze dazu, ein Konzept muss noch erarbeitet werden.