Vorlage - VO/2021/217/10GV
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Sachverhalt:
Die Verbreitung von Informationen über soziale Medien (Social Media) und Info-Apps nimmt immer mehr zu.
Im Rahmen der Städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen und der Ortsentwicklung hat die Beteiligung und Information von EinwohnerInnen einen sehr hohen Stellenwert. Es bietet sich hier und auch für die Übermittlung anderer Informationen deshalb an, neben dem „Blickpunkt“ und der Homepage der Gemeinde neue und moderne Wege der gemeindlichen Öffentlichkeitsarbeit einzuschlagen.
Durch die Nutzung sozialer Medien und Info-Apps wäre eine schnellere Verbreitung aktueller
Informationen möglich und diese wären für Interessierte leicht verfügbar. Es ist außerdem zu
erwarten, dass auch mehr jüngere Einwohnerlnnen erreicht werden können. Durch eine
breitere Streuung von Informationen der Gemeinde über digitale Medien wird sicherlich das Interesse der EinwohnerInnen erhöht, das Zusammengehörigkeitsgefühl gesteigert und eine bessere Vernetzung untereinander erreicht. Weiter wird durch eine transparentere Information auch die Akzeptanz von Maßnahmen der Gemeinde verbessert.
Wegen datenschutzrechtlicher Bedenken des unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) hat die Unterzeichnerin zunächst von der Prüfung
der Möglichkeiten, die üblichen Social Media Kanäle, wie Facebook, Instagram, etc., zu
nutzen, Abstand genommen.
Außerdem bestehen bei vielen Personen immer noch Hemmschwellen, für diese Nutzung einen persönlichen Social Media Account einzurichten.
Bei den Recherchen, welche Möglichkeiten bestehen, eine Info-App für die Gemeinde
Trappenkamp einzurichten, ist die Unterzeichnerin auf das Projekt „Digitale Dörfer“ des Fraunhofer-lnstitutes für Experimentelles Software Engineering (IESE) gestoßen. Das Fraunhofer IESE vernetzt Kommunen im ländlichen Raum mit digitalen Lösungen. Ziel dieser Vernetzung ist es, die Gemeinschaft zu stärken und neue Chancen für lokale Unternehmen zu eröffnen. Das Projekt wurde in Rheinland-Pfalz gestartet und hat sich mittlerweile deutschlandweit verteilt und es beteiligen sich in Schleswig-Holstein auch einige Kommunen daran.
Ein Teil des Projektes war die Entwicklung der App „DorfFunk". Die Nutzung wird in Schleswig-Holstein von der Akademie für die ländlichen Räume und den schleswig-holsteinischen Sparkassen unterstützt und ist kostenlos.
Zitat der Homepage www.sh.diqitale-doerfer.de zur App DorfFunk SH:
„Die Akademie für die ländlichen Räume (ALR), das #SH_WLAN und die schleswig-holsteinischen Sparkassen möchten die Schleswig-Holsteiner*innen - Helfende ebenso wie Hilfesuchende dabei unterstützen, weiterhin in Kontakt zu bleiben, sich auszutauschen, zu vernetzen und die Dorfgemeinschaft in ihrem besten Sinne aufrecht zu erhalten. Allen Schleswig-Holsteiner*innen steht die App kostenfrei zur Verfügung. Sie entspricht allen Anforderungen des Datenschutzes, ist technisch zuverlässig und verfolgt keinerlei kommerziellen Zwecke."
Es ist die Idee entstanden, diese Info-App versuchsweise für Informationen der Gemeinde an
die Einwohnerlnnen zu nutzen, um zu testen, ob eine solche App angenommen wird. Die
App wird als guter Einstieg für die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit gesehen. Sollte
die Erfahrung zeigen, dass eine Info-App sinnvoll ist, könnte später in Verbindung mit einer
geplanten Neugestaltung der gemeindlichen Homepage eine gemeindeeigene Info-App
eingeführt werden.
Um die DorfFunk App für die Gemeinde Trappenkamp zu beleben, sollten dringend
gemeindliche Einrichtungen wie das Jugendzentrum, die Gemeindebücherei, etc., die
Gemeindewerke sowie die örtlichen Vereine und Verbände eingebunden werden und
motiviert werden, Beiträge einzustellen. Die Einwohnerlnnen haben auch die Möglichkeit
Informationen einzustellen. Bspw. können Dinge zum Tausch, Nachbarschaftshilfen, etc.,
angeboten werden.
Die App eignet sich aufgrund ihres einfachen und übersichtlichen Aufbaus auch für
Personen, die über wenig IT-Kenntnisse verfügen. Gemeinderelevante Meldungen werden
als Push-Nachricht übermittelt. So gelangen die Nutzerlnnen schnell und ohne großen
Aufwand an die für sie interessanten Nachrichten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Nutzung der App unabhängig von den Social Media Kanälen ist und die App keine Werbung enthält.
Sehr sinnvoll wird die App auch für neu Zugezogene gehalten. Diese können hierüber besser
neue Kontakte knüpfen und fühlen sich schneller mit ihrem neuen Wohnort verbunden.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die App keine amtlichen Bekanntmachungen ersetzt und
einen rein informellen Zweck hat.
Sofern sich die Gemeinde entscheidet, für die Öffentlichkeitsarbeit zukünftig moderne digitale Medien zu nutzen, wird davon ausgegangen, dass langfristig eine Nutzung (mindestens) eines der großen Social Media Kanäle nicht umgangen werden kann. Deshalb sollte in einem zweiten Schritt geprüft werden, wie ein Social Media Auftritt der Gemeinde
datenschutzkonform aufgebaut werden könnte. Die für das Amt zuständige
Datenschutzbeauftragte hat hierzu bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Finanzielle Auswirkungen:
Keine
Beschlussvorschlag:
1.) Die Gemeindevertretung beschließt, zur Verbesserung der gemeindlichen
Öffentlichkeitsarbeit die App „DorfFunk SH" zu nutzen.
2.) Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, wie ein Social Media Auftritt für die
Gemeinde unter Beachtung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen eingerichtet
werden kann.
Anlage/n:
Flyer DorfFunk SH
Handbuch DorfFunk
Anlagen: | |||||
Nr. | Name | ||||
1 | DorfFunk SH Flyer (588 KB) | ||||
2 | DorfFunk Handbuch (5674 KB) |