Auszug - Projektentwicklung der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG in der Gemeinde Trappenkamp  

Der Bürgermeister begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt die Vertreter der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG, Herrn Gleitz, Herrn Wohlert und Herrn Marin sowie Herrn Zastrow, Architekturbüro zastrow + zastrow, Kiel. 

Herr Gleitz, Vorstandsmitglied der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG, begrüßt die Anwesenden und entschuldigt Herrn Dr. Schlenz, ebenfalls Vorstandsmitglied, der krankheitsbedingt an der Sitzung nicht teilnehmen kann.  Herr Gleitz übernimmt daher die Vorstellung der geplanten Projekte in Trappenkamp anhand einer PowerPoint Präsentation.  

Herr Gleitz stellt kurz die 75-jährige Geschichte und Entwicklung der Wankendorfer Baugenossenschaft von der Firmengründung bis heute vor.

Er berichtet, dass neben der Vermietung von Wohnungen die Wankendorfer zwischenzeitlich auch Energieversorger und im Bereich der ambulanten Pflege tätig ist. Die Wankendorfer ist die zweitgrößte Wohnungsgesellschaft in Schleswig-Holstein und oftmals Projektpartner von Kommunen. Durch verschiedene Geschäftsstellen ist die Wankendorfer neben der Hauptgeschäftsstelle in Kiel an unterschiedlichen Standorten in Schleswig-Holstein vor Ort gut vertreten. So wie in Trappenkamp, wo sich seit längerer Zeit ebenfalls eine solche Geschäftsstelle befindet. 

Herr Gleitz berichtet weiter, dass in Trappenkamp insgesamt 37 Gebäude mit 681 Wohnungen, überwiegend preisgebunden, vermietet werden. Der aktuelle Leerstand in Trappenkamp liegt bei 0 %. Zusätzlich werden acht gewerbliche Immobilien vermietet.

Herr Gleitz erklärt, dass aufgrund der sehr guten Infrastruktur, optimalen geografischen Lage, positiven Gemeindeentwicklung und steigenden Anzahl der Haushalte die Wankendorfer als Versorger für preisgünstigen Wohnraum plant, kleine Wohnungen für Singlehaushalte und Wohnen für ältere Personen mit einem geringen Mietniveau in Trappenkamp zu schaffen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass vorwiegend ein Bedarf an kleineren Wohnungen, die gleichzeitig altersgerecht und barrierefrei sind, vorhanden ist.

Um diesem Bedarf nachzukommen und gleichzeitig auch die Anforderungen einer Klimaneutralität zu erreichen, für die nicht immer eine energetische Sanierung sinnvoll ist, plant die Wankendorfer in den nächsten Jahren folgende Projekte:

Auf der vorhandenen Freifläche in der Danziger Straße 5-9, das bereits seit einiger Zeit im Eigentum der Wankendorfer steht, sollen drei neue Gebäudekörper mit jeweils 20 Wohneinheiten entstehen. Diese werden dann überwiegend 1,5- und 2-Zimmerwohnungen und ein kleiner Anteil 3- und 4-Zimmerwohnungen sein.

Das Bestandsgebäude Am Markt 5-9 soll in den nächsten Jahren abgerissen und es ist geplant, dass zwei neue Gebäude mit Wohnungen und z. T. mit Geschäftsräumen sowie ein neues Gebäude für die Amtsverwaltung entstehen soll. 

Weiter ist später ein Abriss und Neubau der Gebäude, die sich auf den Grundstücken Drosselweg 1 und Erfurter Straße 14 und 18 befinden, vorgesehen.

Herr Gleitz teilt mit, dass die Aufsichtsratsgenehmigung für das Projekt in der Danziger Straße bereits vorliegt und demnächst der erforderliche Bauantrag eingereicht werden soll. Sollte die Baugenehmigung im März 2022 vorliegen, wird mit einem Baubeginn im April 2022 und einer Bezugsfertigkeit Ende 2023 gerechnet.

Herr Gleitz berichtet weiter, dass das Gebäude Am Markt 5-9 einen sehr hohen CO2-Verbrauch hat, deshalb war zunächst eine energetische Sanierung vorgesehen, die sich aber aus Kostengründen für nicht realisierbar erwiesen hat. Daraufhin wurde der Abriss des Bestandsgebäudes in Erwägung gezogen und drei neue Gebäude geplant.

Er erklärt, dass hiervon ein Wohnhaus mit 14 Wohnungen und ein Wohnhaus mit 13 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten nach Möglichkeit entstehen sollen. Die Wohnungen sollen aus zwei bzw. drei Zimmern bestehen.

Weiter wird der Anbau an das bestehende Gebäude der Amtsverwaltung favorisiert. Nach Vorstellungen der Wankendorfer könnte durch einen solchen Anbau Platz für 40 Arbeitsplätze und einen Sitzungsaal für die Amtsverwaltung geschaffen werden.

Herr Gleitz betont, dass die Ziele aller Maßnahmen das Angebot von sozialverträglicher Miete und die zukunftsorientierte Schaffung von klimaneutralem Wohnungsbestand sind.

Bezüglich der Planungen eines möglichen Anbaus an das Verwaltungsgebäude der Amtsverwaltung trägt Herr Architekt Zastrow die Ideen vor und erklärt zwei vorliegende Planungsvarianten.

Herr Ziebell fragt nach, wie der Verbleib der jetzigen Mieter des Gebäudes Am Markt geregelt und welche Miete für die neue Wohnung gezahlt wird.

Herr Gleitz erklärt, dass der Wankendorfer durchaus bewusst ist, dass der Abriss von vermieteten Gebäuden ein sehr großer persönlicher Eingriff für die Mieter bedeutet, aber für die Erreichung der von der Wankendorfer angestrebten Klimaneutralität bis 2045 keine andere Möglichkeit gesehen wird. Es ist eine Mieterumsiedlung in die neuen Gebäude der Danziger Straße und im vorhandenen Bestand im Ort vorgesehen. Sollte keine Wohnung in Frage kommen, kümmert sich die Wankendorfer um sonstige Alternativen.

Frau Kruck bittet um Mitteilung, welcher Zeitplan für das Projekt Amt Markt vorgesehen ist, da nach ihrer Einschätzung zeitnah für die Verwaltung mehr Büros gebraucht werden.

Herr Gleitz teilt mit, dass es gerne so schnell wie möglich losgehen soll, aber nicht übereilt, da zunächst 19 Mieter umgesiedelt werden müssen. Aufgrund der bevorzugten Lage sieht er dieses Projekt für die Gemeinde, das Amt und die Wankendorfer gleichermaßen als sehr gute Chance für eine umfängliche Verbesserung.

Der Bürgermeister bedankt sich bei den Herren Gleitz und Zastrow für die ausführliche und nach seiner Auffassung sehr gelungene Darstellung der Projektplanungen. Er ist davon überzeugt, dass sich die vorgesehenen Projekte der Wankendorfer gut in die im Rahmen der Städtebauförderung vorgesehenen Maßnahmen der Gemeinde einfügen und diese bereichern. Er berichtet, dass die Gemeinde im Rahmen der Städtebauförderung plant, im Ortszentrum einen Shared Space Bereich einzurichten. Weiter soll der Aufenthalt im Freien verbessert werden, daher kommt das Angebot der Wankendorfer den Ort attraktiver zu gestalten nach seiner Ansicht im passenden Moment. Außerdem werden seitens der Gemeinde die klimaneutralen Ziele der Wankendorfer sehr begrüßt, da diese sich selbst als Ziel gesetzt hat, bis 2040 klimaneutral zu werden. Der Bürgermeister teilt mit, dass nun der Amtsausschuss und dessen Fachausschüsse gefordert sind, sich mit der Planung eines neuen Verwaltungsgebäudes auseinander zu setzen.

Frau Musyal bittet, dem Ortsentwicklungsausschuss die Planungsunterlagen zur Verfügung zu stellen, damit sich dieser mit der Thematik ebenfalls auseinandersetzen kann. 

Der Bürgermeister betont, dass er Wert auf eine transparente Information der Kommunalpolitik und der EinwohnerInnen legt. Die heutigen Informationen sollen als erste Grundlage für die zukünftige Diskussion und nicht als feste Planung dienen. Er weist darauf hin, dass der Zeitrahmen der Umsetzung auch abhängig von den politischen Entscheidungen ist.

Ein Beschluss wird nicht gefasst.