Auszug - Grundsatzbeschluss "Klima-Gemeinde Trappenkamp"
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Wortprotokoll Beschluss Abstimmungsergebnis |
Die Vorsitzende trägt den Sachverhalt und den Beschlussvorschlag der Vorlage vor. Sie ergänzt, dass sie das Thema „Klimaschutz“ als gesamtgesellschaftliche Verpflichtung sieht.
Herr Mike Krille stellt die in dem Beschlussvorschlag der Vorlage genannte Verpflichtung der Gemeinde, bis 2040 klimaneutral zu sein, in Frage. Er ist der Auffassung, die Gemeinde würde sich hiermit zu stark selbst unter Druck setzen, diese doch sehr große Aufgabe zu bewältigen. Auf Nachfrage schätzt Herr Schultz dieses Ziel bis 2040 zu erreichen, als anspruchsvoll aber realistisch ein. Nach einer ausgiebigen Beratung kommen die Ausschussmitglieder zu dem Ergebnis, die Verpflichtung „Klimaneutralität“ in ein Ziel umzuformulieren.
Herr Bösebeck hält die Klimaneutralität für einen harten und schwierigen Weg. Auf Nachfrage teilt Herr Schultz mit, dass die Verpflichtung nur für gemeindliche Einrichtungen und nicht für Privateigentum gelten kann.
Frau Rudolph betont, dass es wichtig sei, nur eine Empfehlung an die Einwohner*innen auszusprechen, die Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten umzusetzen.
Der Bürgermeister befürwortet, dass die Gemeinde sich zum Ziel setzt, klimaneutral zu werden. Den „Klimanotstand“ auszurufen, ohne jedoch etwas zu verändern, hält er nicht für zielführend. Er lobt das große Engagement der Arbeitsgruppe Klimaschutz.
Abschließend wird über folgenden Beschussvorschlag abgestimmt:
Der Ausschuss für Ortsentwicklung empfiehlt der Gemeindevertretung, folgenden Grundsatzbeschluss zu fassen:
1.) Die Gemeinde Trappenkamp ist sich der Verantwortung bewusst, dass eines der wichtigsten Ziele der Menschheit für die nächsten Jahrzehnte die Verhinderung einer zu hohen globalen Erwärmung ist.
2.) Sie hat sich daher das Ziel gesetzt, "Klima-Gemeinde" zu werden und bis 2040 klimaneutral zu sein. Sie möchte damit eine Vorbildfunktion für ihre Einwohnerinnen und Einwohner und die kommunale Familie einnehmen.
3.) Die Gemeindevertretung begrüßt ausdrücklich die Trappenkamper Arbeitsgruppe Klimaschutz und unterstützt ihre Ideen.
4.) Ein wichtiger Schwerpunkt zum Schutz des Klimas ist die Verringerung der Treibhausgase, die insbesondere durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehen. Ein Schritt dazu ist der Ausbau regenerativer Energien.
5.) Die Gemeinde prüft daher den verstärkten Einsatz regenerativer Energien und
empfiehlt ihren Einwohnerinnen und Einwohnern, dies im Rahmen ihrer Möglichkeiten, ebenfalls umzusetzen.
6.) Ein Mosaikstein sind der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), die Strom aus Sonnenlicht gewinnen, sowie von Solarthermie-Anlagen, die aus Sonnenlicht Wärme gewinnen. Die Gemeinde Trappenkamp vergibt einen Prüfauftrag, auf welchen gemeindlichen Gebäuden und ggf. Freiflächen die Installation von PV- oder Solarthermie-Anlagen technisch möglich sowie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist und in dem auch ein "Fahrplan" für die Umsetzung enthalten ist.
7.) Eine weitere wichtige Zukunftstechnologie ist die Nutzung von "grünem" Wasserstoff, erzeugt aus regenerativen Energien. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für eine "Sektorenkopplung", also die Verbindung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr unter Nutzung von Energiespeichern und Energiewandlern.
8. ) Trappenkamp hat das Ziel, die schnelle wirtschaftliche Nutzung von grünem
Wasserstoff zu unterstützen. Dabei wird auf die Kooperation mit anderen Kommunen
sowie Stadt- und Gemeindewerken gesetzt, um gemeinsam zukunftsfähige
Lösungen zu entwickeln.
Abstimmungsergebnis: dafür: 5 dagegen: 1 Stimmenthaltung: 1